Erkrankungen der Kiefermuskeln

Trismus ist eine schmerzhafte Erkrankung der Kiefermuskeln. Während die Kiefermuskeln stets handlungsbereit sind, beschreibt der Hypertonus eine erhöhte Aktivität und Spannung bei reduzierter Dehnungsfähigkeit.

Bei einem schwachen Hypertonus fühlt ein Patient ein leichtes Unwohlsein. Bei mildem oder starkem Hypertonus tritt dahingegen ein Muskelkrampf auf, der von teils starken Schmerzen begleitet wird. In schwierigen Fällen verkrampft sich der Kiefer so, dass ein Patient den Kiefer nicht mehr öffnen kann. Der Muskelkrampf unter dem Kiefer kann derweil einseitig und beidseitig sein.

Ursachen für einen Krampf in der Kiefermuskulatur können unterdessen vielfältig sein. Häufige Ursachen sind dabei innere Erkrankungen infektiöser oder neurologischer Natur:

• gutartige oder bösartige Veränderungen im Gehirn
• Intrakranielle Blutung
• Hirnhautentzündung
• Nervenerkrankungen (Stress, Depression).
• Anatomische Gewebedefekte.

Weitere Ursachen können Erkrankungen und Verletzungen im Kieferbereich sein:

• Entzündlicher Prozess des Knochengewebes (Osteomyelitis)
• Abszess
• Entzündlicher Prozess in den Weichteilen um die Weisheitszähne
• Entzündung der Knochenhaut
• Fehlgeschlagene Anästhesie während des zahnärztlichen Eingriffs am Unterkiefer
• Dislokation, Fraktur oder Risse im Unterkiefer
• Arthrose oder Arthritis der Herzrhythmusstörungen
• Entzündliche Prozesse im Trigeminus
• Unterkühlung oder Überlastung des Unterkiefers
• Parodontitis oder Pulpitis im fortgeschrittenen Stadium
• Unsachgemäße Anbringung von Zahnspangensystemen oder eine fehlgeschlagene Prothetik
• Sportverletzungen

Im Falle eines Krampfes in der Kiefermuskulatur sollten Sie sich umgehend an einen Zahnarzt wenden. Gründe für einen solchen Krampf kann ein Zahnarzt dann nach eingehender Untersuchung, Anamnese und Diagnose feststellen.

Symptome von Kieferkrämpfen

Die Krankheit zeigt sich durch folgende Symptome:

• Bei Berührung treten starke Schmerzen auf.
• Das Öffnen des Mundes schmerzt stark.
• Schmerzen erschweren sowohl das Essen als auch das Reden.
• Das Atmen durch den Mund ist schwierig.
• Durch Befühlen werden die Kaumuskeln verdichtet und ihr Volumen nimmt leicht zu.
• Asymmetrie des Gesichts mit einseitigem Krampf.
• Leicht erhöhte Temperatur.
• Kopfschmerzen.

Vorsorge von Muskelhypertonus

Schon vorbeugende Maßnahmen gegen den Hypertonus der Unterkiefermuskulatur helfen dabei, die Krankheit weitestgehend zu verhindern. Eine gründliche Vorsorge umfasst folgende Maßnahmen:

• Vorbeugende Arztbesuche alle sechs Monate.
• Gründliche und systematische Mundhygiene.
• Behandlung von Karies bei Erkennung.
• Kieferorthopädische Behandlung bei Bisserkrankungen.
• Desinfektion von Lebensmitteln.
• Vermeiden Sie es Ihren Mund zu weit zu öffnen (Kieferverstauchungen können bereits auftreten, wenn Sie versuchen eine zu große Frucht zu essen).
• Achten Sie beim Verzehr von harten Lebensmitteln wie Nüssen darauf, diese nicht mit Ihren Zähnen zu beißen.
• Vermeiden Sie Stresssituationen, reagieren Sie möglichst entspannt auf Stress.

Folgen eines Kieferkrampfes

Kieferkrämpfe sind nicht nur aufgrund der damit verbundenen Schmerzen unangenehm für einen Patienten. Bei schmerzhaftem Öffnen und Schließen des Mundes ist der normale Prozess der Nahrungsaufnahme gestört. Auch das natürliche Atmen fällt schwerer, was zu einem konstanten Sauerstoffmangel des Gehirns und folglich zu Kopfschmerzen führen kann. Darüber hinaus werden Blutqualität und die Funktionalität des Herz-Kreislauf-Systems beeinflusst.

Auch Infektionen oder Wucherungen können in Verbindung mit Kieferkrämpfen ernste Gesundheitsprobleme verursachen. In diesem Fall ist eine langfristige Behandlung erforderlich. Dabei werden gleich zu Beginn Schmerzen gelindert. Bei systemischen Erkrankungen, bei denen Kieferkrämpfe Sekundärerscheinungen darstellen, ist dahingegen eine komplexe Behandlung notwendig.